Do you like...?

Geburtstagskarte von Yvonne für Rebecca. Have a safe journey back home, Yvonne!
Geburtstagskarte von Yvonne für Rebecca. Have a safe journey back home, Yvonne!

Nach dem Grossaufmarsch der Eier-Jagd wollte ich am Ostermontag den länger hellen Tag in aller Ruhe auf einem Rundgang geniessen. Am Strassenrand auf meinem Weg stand jedoch ein Auto mit Kennzeichen AI ....., also ein Mietwagen und eine Digitalkamera schaute aus dem Fenster. Spontan fragte ich nach, ob ihnen die Landschaft gefalle. Etwas verdutzt ob der englischen Anrede, verjaht das asiatische Gesicht hinter der Kamera und wollte mehr wissen. "Was isst ihr hier, Gemüse?", mit einer Geste auf den Boden zeigend. Die Frage bedeutete also gleichzeitig, "wovon lebt ihr?". Wie soll man Jaun in 2 Minuten erklären, länger haben die Herrschaften ja wohl kaum Zeit. Nun, wir haben Kühe, Ziegen, Milchwirtschaft, Wald, Holzverarbeitung und etwas Tourismus. Einige von uns arbeiten auswärts. Die beredte Einheimische lockt nun doch zwei Insassen aus dem Auto, aus dem Inneren werde ich kurz gefragt "do you mind?"(erlauben sie?), bevor nach meiner Zustimmung ein Bild von mir geknipst wird. Nun ja, typisch Jaunerisch bin nicht nicht gerade, aber das wird dem Foto nicht anzuhören sein.

Tiere sind jedoch keine zu sehen oder hören und die Milchwirtschaft kümmert die Asiaten auch nicht (vielleicht besser so...). Wo den Holz geschlagen wird, wollen sie jedoch wissen, bei diesen steilen Bergen.... Der Holzschlag in der Chüblenei ist leider schlecht einsehbar und im Norden wird der Schutzwald momentan nicht angerührt. Das Haus von Christa und Linus, vor dem wir stehen, ist jedoch typisch für die hiesige Holzverarbeitung. "Ahh" und anerkennendes Nicken, die Holzstapel hätten sie vorher an der Strasse gesehen. "Woraus besteht das Dach?" Ziegeln. "Und bei Monika und Patrik?" Eternit, ob es eine englische Bezeichnung dafür gibt, weiss ich aber nicht. Da die Vertreter vor mir stehen erwähne ich nochmals den Tourismus. "Ahh, Skiing Arena? Wie lange, 6 Monate?" Nein, vier sind schon optimistisch. Nach vielen "Thank you verry much, wir müssen weiter nach Charmey", ist der asiatische Touristenspuk auch schon vorbei.



Heute wollte ich schnell die Beiträge von den Helvetia Nordic Games und von Julian Rauber der an den OPA Games erfolgreich war hochladen. Beim herumrecherchieren stiess ich auf die Radioreportage von Radio Fribourg die im Februar in Jaun aufgenommen wurde und schon nach den ersten Minuten ist Chris Rauber zu hören. Auf der selben Seite finde ich die Gratulation zum Fanger Erfolg an den Langlauf Schweizermeisterschaften vom Freiburger Ski und Snowboardverband. Dazu wird Werner einen Artikel für das Echo schreiben, habe ich gestern erfahren. Diesen Monat sind im Blog und im Medienspiegel auf meiner Website fast 20 Artikel erschienen, die mit Jaun zu tun haben. Viele davon haben zwar mit Wintersport zu tun, der nun in die Sommerpause geht. Es ist aber schon eindrücklich, was in Jaun so alles geht. Nur, wie hätte ich das den asiatischen Besuchern zeigen oder erklären können? Gerne hätte ich ihnen eine Berghütte gezeigt, in der die jahrzehntelange Arbeit förmlich zu riechen ist. Ob die Asiaten Zeit gehabt hätten? Ich hatte ja nicht mal Zeit nachzufragen woher sie kommen. In Jaun wird einfach zusammengelebt, mit Sonnen- und Schattenseiten. Und das schon seit Zeiten.

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