Weit weniger bekannt als der Jauner Schafscheid ist der Frühlingsmarkt Im Fang, oder wie wir hier sagen: de Fongermäret. Schon zum 25. Mal wird er vom Wirt Roger Schuwey und Jaun Tourismus organisiert. Normalerweise gehört regnerisches und kühles Wetter zum Märet, dieses Jahr war's aber ausmahmsweise sonnig und angenehm warm. Der Umstand bescherte zwar nicht mehr Marktbesucher, dafür waren die geselligen Stunden umso zahlreicher.
Der Frühlingsmarkt ist im Jahresverlauf der erste der drei touristischen Veranstaltungen Im Fang. Da er nicht so bekannt ist, trifft man alljährlich in etwa die selbe Stammkundschaft. In den ersten Stunden versorgen isch die Gärtnerinnen jeweils mit Setzlingen vom Gärtner, danach kaufen die Bauern Werkzeug ein und allmählich treffen die Familien ein. Die Kinder zieht es meist zuerst zum Brunnen wo, mit einer Rute ausgerüstet, Forellen gefischt werden. Der hiesige Fischerverein kümmert sich jeweils um das Ausnehmen und verpacken des Fangs. Danach werden die Kinder ihr 1. Mai-Geld los, indem sie Süsses und Spielzeuge erstehen. Schliesslich haben sich die Kinder mit dem Singen bei miserablem Wetter redlich verdient. Unterdessen sehen sich die Eltern die verschiedenen Stände an. Von Brot, Käse, Wein über Jacken, Edelweisshemden, Gartenzwergen bis Salben, Schmuck und Scherenschnitte findet man doch ein reichhaltiges Angebot.
Der Alpaufzug von Dominik Schuwey fällt meistens auf diesen Markttag und so wird eine weitere Tradition vom Märetplatz aus bestaunt. Langsam treffen die Erwachsenen beim der Bar für ein Apero ein. Von dort hat man die Kinder auf dem Trampolin oder beim Fischerbrunnen im Auge und kann sich gleichzeitig mit Einheimischen und Fremden unterhalten. Schliesslich ist an diesem schönen Frühlingstag keine Hektik angesagt sondern ganz im Gegenteil, es werden Kontakte gepflegt für die man sich sonst nicht immer soviel Zeit nimmt. Wer dabei mal zur Toilette muss, trifft im Bödeli an der Bar meist auf weitere Bekannte und hört einen Moment auch der volkstümlichen Musik zu, die aufgespielt wird. Dieses Jahr machte sogar eine Fotografin der Freiburger Nachrichten die Runde um Fotos für die Rubrik "Gesehen in..." Material zu sammeln.
Ab 5 Uhr Nachmittags sind die Marktfahrer am Zusammenräumen, da sich das Geschehen nun auf die Bar konzentriert. Bei so angenehmen Wetter wie dieses Jahr, dauern die Unterhaltungen da bis in die Nacht hinein und wenn's dann doch noch kühl wird, geht's im Restaurant weiter. Frühlingsmarkt ist ja schliesslich nur einmal im Jahr.
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