Bergwaldprojekt

Das Bergwaldprojekt ist mir vor rund 10 Jahren das erste Mal in Basel über den Weg gelaufen. Damals war ich mit den JauNatur Produkten an der selben Messe wie sie.

Während unsere Produkte nur noch am Weihnachtsmarkt erhältlich sind, ist das Bergwaldprojekt ständig gewachsen und nun schon seit über 10 Jahren in Jaun tätig. Steve Buchs begleitet dieses Jahr die Arbeiten  oberhalb vom Flöschi um den Jungwald zu pflegen. Er hat mich auf den Arbeitseinsatz aufmerksam gemacht und ich habe ihn und seine Gruppe gestern besucht.

Die Znünipause ist gerade vorbei als ich eintrefe und die Teilnehmer machen sich gerade wieder auf den Weg zu ihren Arbeitstellen. Steve erzählt mir, wie erstaunt er über die Motivation und Arbeitsleistung der Freiwilligen sei. Viele kommen sogar aus Deutschland für ihren freiwilligen Arbeitseinsatz nach Jaun, erklärt er mir sichtlich beeindruckt. Durch unwegsames Gelände steigen wir über umgesägte Hasel-, Eschen-, Buchen- und Ahornäste. Unterwegs erklärt mir Steve, dass er das Bergwaldprojekt zum ersten Mal begleite. Er wurde vom Förster angestellt, der die Arbeitseinsätze an das Bergwaldprojekt delegiert. Während zwei Wochen sind mehrere Gruppen an verschiedenen Stellen tätig. Bei allen Arbeiten geht es ausschliesslich um die Pflege des Bergwaldes, der sehr häufig eine Schutzfunktion hat.
Ich frage bei einigen Teilnehmern nach, wie sie zum Bergwaldprojekt gekommen sind und was ihre Motivation sei, freiwillige Arbeit zu leisten. Allen gefällt die Arbeit in der Natur und die Idee in der Freizeit etwas sinnvolles zu machen. Viele sind schon zum wiederholten Male dabei, weil sie in verschiedenen Regionen in der Schweiz immer wieder auf Gleichgesinnte jeden Alters treffen. Vom Student bis zum Rentner leuchten alle Gesichter bei Erzählen während der Arbeit, obwohl der heutige, heisse Arbeitstag einiges von ihnen abverlangt.



Heute morgen habe ich Wendelin Schuler getroffen, der als Projektleiter beim Bergwaldprojekt arbeitet. Wir fahren hoch zur Ritzlialp und von dort geht es zu Fuss zu den südöstlichen Lawienenschutzmassnahmen. Unterwegs erzählt er mir von der Stiftung Bergwaldprojekt und wie sie organisiert ist. Er selber hat seine Erstausbildung im Forst gemacht und ist nun als Bergführer tätig und jährlich mehrere Wochen für das Bergwaldprojekt unterwegs. In Jaun ist er das vierte Jahr in Folge und kennt nun Land und Leute, was seinen Arbeitseinsatz natürlich erleichtert. Mit dem offenen Bündner über Berge, Wald und Touristen  zu diskutieren ist sehr interessant, aber erst gibt er Anweisungen, holt die Motorsäge (die er als Einziger nutzt) und später auch einen Pickel. Die Gruppe hat die Aufgabe den Weg der zu den Schutzmassnahmen führt, wieder herzurichten, damit der Bergwald dort gepflegt werden kann. 300-400 Meter weg schafft die Gruppe pro Tag, alles in Handarbeit. Auch hier sind die Teilnehmer überzeugt und von ihrer strengen Arbeit, beeindruckt von den Schutzmassnahmen in den Bergwäldern und tragen sehr gerne etwas zu deren Erhaltung bei.

Bevor ich mich wieder ins Tal verabschiede, meint eine Teilnehmerin, dass sie bestimmt in Jaun Ferien machen werden, so sehr gefalle ihr die Gegend. Und da sei sie sicherlich nicht die Einzige der 20 Teilnehmer. Auf ein Wiedersehen im Berwald also!



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