Dienstagabend in Bösingen: Hinter dem Gebäude von Riedo Coiffure herrscht reger Betrieb. Nach und nach treffen immer mehr Frauen ein und gesellen sich zur grösser werdenden Runde. Sie alle haben sich für einen Platz an der Riedo Fashion Queen Show beworben und möchten am 15. Mai gerne über den Catwalk der Seislermäss laufen. In gespannter Atmosphäre geniesst man den offerierten Apéro und fragt sich, was der Abend wohl noch bringen wir

Die versammelten Frauen sind zwischen 18 und 91 Jahre alt, haben die unterschiedlichsten Haarfarben und Frisuren, und bei allen ist ein gewisses Flair für Mode erkennbar.

«Nach unserem Aufruf in den Freiburger Nachrichten und bei Rega Sense haben wir fast 100 Anmeldungen bekommen», freut sich Marc Riedo, Geschäftsführer von Riedo Coiffure. «Hier sehen wir ein Abbild der Bevölkerung, mit alten und jungen Frauen und auch mit jemandem mit einer Beeinträchtigung.»

Nebst der Familie Riedo mit ihrem Coiffeurteam sind auch Fränzi Egger von der Freiburger Boutique Prune und Eliane François von der Modeboutique Aerni in Bern anwesend. Sie werden ein bis zwei Looks für die Models erstellen und dafür sorgen, dass alles perfekt sitzt.

«Heute Abend ist es nicht wie bei Heidi Klum, wo ich einigen von euch sagen müsste, dass ich leider kein Foto für sie habe», deklariert Marc Riedo, nachdem die Frauen im Coiffeursalon Platz genommen haben, woraufhin ein freudiges Raunen durch die Menge geht. «Alle hier anwesenden Frauen werden bei der Show dabei sein.»

Die Auswahl der Models sei alles andere als einfach gewesen, gesteht Riedo. «Unsere Haar- und Fashionteams haben sich die Dossiers angesehen und drei Gruppen gemacht.» Ja – Nein – Vielleicht. Es habe viele Ja und Vielleicht gegeben, aber nur wenige klare Nein.

Danach hätten sie die Kandidatinnen in Altersklassen eingeteilt und geschaut, dass alle Alterskategorien vertreten seien. «Wir wollten keine Topmodels zeigen, wir suchten einen guten und repräsentativen Mix», erklärt Riedo und verrät ein letztes Auswahldetail: «Wenn wir uns zwischen zwei Frauen mit ähnlichem Typ entscheiden mussten, haben wir uns gefragt: Mit welcher von beiden kann man Pferde stehlen?» Als Model müssten sie nämlich Spass an der ganzen Sache haben, und der Funke solle auch aufs Publikum überspringen.

Am Ende des Informationsblocks dürfen alle Models noch kurz vor die Kamera, die Konfektionsgrössen werden erfasst und zwei Coiffeusen schauen genauer hin, für den Fall, dass ein Model vor der Show noch seine Strähnen oder Haaransätze nachfärben sollte. «Für den einen Tag kriegen wir aber vom Styling her alles hin», versichert Marc Riedo. «Wenn möglich, fahren die Models vor der Show selbstständig zu einer der beiden Boutiquen und holen sich ihre Kleider ab.» Am grossen Tag sei für jede der Frauen eine Stunde Haarstyling und eine Stunde fürs Make-up reserviert. «Jedes Model wird individuell gestylt werden. Es wird keinen Einheits-Sleek-Look geben wie bei der Fashion Week in Paris.»

Marc Riedo ist es wichtig, dass die Riedo-Fashion-Queen-Show möglichst professionell daherkommt. «In einer Stunde werden wir vier Blöcke Mode zeigen: Casual- und Businesslooks, Kombinationen von Mode und Blumensträussen sowie eine Queen-Kategorie mit extravaganten Looks.» Die ganze Show mit Moderation und Musik dürfe nicht länger als 60 Minuten dauern. «Es darf nicht langatmig sein, sonst wirkt es provinziell. Und das wollen wir nicht, auch wenn wir in der Provinz wohnen.»

Abgerundet und umrahmt wird die ganze Show von der Musik von Queen, ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch den Abend ziehen wird. Der Sänger des Queen-Musicals aus Mailand wird als Freddie Mercury auf der Bühne stehen und nach der Show noch ein einstündiges Konzert geben. Kulinarisch wird das Publikum mit einem indischen Essen verwöhnt – dem Lieblingsessen des Queen-Sängers.

Ein weiteres Detail wird auch die Krone sein, die jeder Besucher und jede Besucherin bekommen wird. «Wir wollen, dass die Leute bei unserer Show mit ihrer Krone auf den Tischen stehen und sich mit uns freuen», wünscht sich Marc Riedo.