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Berghotel zur Sau

Alles andere als zur Sau ist das ehemalige Hotel Weisses Kreuz in Abländschen sanft renoviert worden. Letztes Wochenende wurde der Hotel- und Terassenbetrieb aufgenommen. Da die Fangerin Marie Fallegger als Küchenchefin waltet, habe ich sie kurzerhand angerufen und durfte heute den Wirt Clà Frei  in Abländschen treffen um die in Jaun oft gestellt Frage "warum zur Sau?" zu klären.

 

Ich habe aber noch viel mehr erfahren.

 

Wer nicht weiss, wo das Berghotel zur Sau liegt, dem muss die Adresse Abländschenstrasse 55, in Abländschen oder die genauen Koordinaten genügen. Wegweiser oder Schilder sind keine zu finden und wer auf der Webseite ein Zimmer buchen will, dem wird freundlich erklärt, dass dies ganz einfach telefonisch oder per Mail persönliche erledigt werden kann. So schlicht und einfach geht es auch im Inneren des Hotels zu und her, das mit viel Holz und Charme für gemütliche, ruhige Stunden sorgen wird.

Clà hat mit Marie im selben Betrieb die Lehre als Restaurantfachmann absolviert, die beiden werden tatkräftig von Adrian und Rade unterstützt. Eigentümer des Hauses ist seit 2016 das Ehepaar Rolle, der Bernerhof Gstaad ist Pächter des Hauses . Das Mutterhaus prägt das Berghotel wesentlich mit seiner nachhaltigen Betriebsweise. Nachhaltigkeit wird nicht nur beworben sondern gelebt. So werden schon seit zwei Jahren in Abländschen Kartoffeln angebaut und zu Pommes Frites verarbeitet. Danach wurde auf dem Feld Dinkel angebaut und eigenes Mehl hergestellt.  Nächstens ziehen Perlhühner und Schweine auf die 3 Abländschner Bauernhöfe um das Hotel  zu beliefern. Eine Bäuerin nebenan backt am Wochenende Zopf für die Gäste und aus der Abländschner Milch entsteht in Jaun Käse, der auch ausserhalb von Abländschen unter eigenem Label verkauft wird.

Als weiteres Beispiel erzählt mir Clà, dass mit  Appenzeller Cola und Simmentaler Bier nur Schweizer Getränke ausgeschenkt werden. Das Berghotel soll als ein Glied in einer nachhaltigen Kette verstanden werden, damit im Bergdorf Wertschöpfung entstehen kann. Unterstützt wird die Idee von der eigens gegründeten Stiftung Prospectus Mons. Nicht unbeteiligt an der Entstehung dieser Wertschöpfungskette ist Clà's Vater Thomas, der vor ein paar Jahren als Saaner Gemeinderat in Abländschen unterwegs war. Gleichzeitig suchte der Hotelier Alternativen für lokale Produkte, daraus entstand eben ein Kartoffelacker auf 1'000 MüM und nun die Wiederbelebung des Hotels.

Cla's Herausfordrung ist es nun, die Abläufe im Betrieb in Gang zu bringen und zu verbessern. Über die Social Media Kanäle erzählt die Crew vom Alltag und lässt am einmaligen Abländschener Hotelleben teilhaben. Zum Beispiel ist gerade die erste Reservation für 2022 eingetroffen, zu erfahren auf Instagram und FB. Das Hotel verspricht online, dass Abländschen der einzige Ort ist, wo man richtig abländschen kann. Ich finde das Sau gut!

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Kommentare: 1
  • #1

    Willy Schönenberger (Donnerstag, 27 Mai 2021 11:32)

    Was ist aus dem "Weissen Kreuz" geworden! Eine tolle Sache! Diesen Sommer werde ich "die Sau" besuchen kommen und werde mir ohne Maske etwas Gutes aus der Küche munden lassen. So wird es sein.

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