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Schwungvoll von den Gastlosen zum Alpstein

Die Kinderjodler «de Bärge zue» Jaun haben am Samstag zum vierten Mal einen Unterhaltungsabend organisiert. Natürlich braucht es die Eltern um so eine Veranstaltung zu organisieren, den Abend gefüllt haben aber die Kinder, Nicolas Senn und das Publikum.

Ich bin nicht ganz unverantwortlich für diesen Abend, da ich in der Elternvertretung des Chörli bin. Da letztes Jahr kein Unterhaltungsabend stattgefunden hat und dieses Jahr die ersten «grossen Kinder» das Chörli verlassen, schlug eine Mutter im Frühling vor, nochmals etwas auf die Beine zu stellen. Es war schon spät abends und niemand war motiviert der konsequenten Mutter etwas abzuschlagen. Mal schauen ob wir einen Gast oder Gäste finden für den Abend, je nach dem könnten man vielleicht etwas machen, war das Fazit. Beim Nachdenken ein paar Tage später erinnerte ich mich an das Folklorefestival auf dem Vounetz im Sommer 17 wo die Kinder am selben Nachmittag wie Nicolas Senn auftraten. Mal den fragen, dachte ich mir. Die Antwort kam postwendend, er komme sehr gerne nach Jaun, hiess es in einem freundlichen Email. Die Überraschung der Eltern und Kinder waren gleichermassen gross! Zur Finanzierung wurde ein Libretto mit Sponsoren erstellt, Röbi übte verschiedene Lieder ein und die Kinder probten schon bald ihre humoristischen Einlagen. Schon im Vorfeld hörten wir immer wieder, wieviele Anlässe an diesem Abend überall stattfanden, dessen wir uns auch bewusst waren. Trotzdem füllte sich der Saal kontinuierlich und die Erwartungen waren sehr hoch, vor allem wenn ein Mann mit Fernsehformat auf der Bühne erscheinen soll.
Ganz unkompliziert probten die Kinder nach der Türöffnung kurz mit Nicolas und konzentrierten sich danach auf ihre Lieder, Witze und Sketches. Punkt acht ging die Vorstellung mit ihren Liedervorträgen los. Florence und Anouk, zwei "grosse" vom Chörli, führten zweisprachig durch das abwechslungsreiche Programm. Mit dem Jodlerklub Chörblifluh wurde gemeinsam ein Lied gesungen und der nicht ganz vollzählige Klub gab zwei weitere Lieder zum Besten. Als Nicolas Senn auf der Bühne als erstes vom guten Käse seiner Heimat zu schwärmen begann, wurde ihm prompt Gruyère AOC gereicht. Dieser stärkte ihn ebenfalls und die Zuschauer hingen an seinen Lippen und Ruten mit denen er schwungvoll und mit viel Elan sein Hackbrett zum Tönen brachte.
 
In der Pause wurden dann Tombolalose verkauft und jedermann konnte sich verpflegen. Mit «Müeh mit de Chüe» ging es musikalisch weiter auf
der Bühne. Rhabarbara wurde rezitiert, weitere Witze vorgetragen und die Jodellieder nahmen Alpstein-Charakter an. Das Hackbrett reiste mit Nicolas Senn musikalisch sogar noch in andere Teile der Welt. Die Zuschauer machten begeistert mit als er sie zum Mitsingen aufforderte. Gegen
Ende seines Musizieren, erklärte der sympatische Musikant, dass er hoffentlich nicht zum letzten Mal hier sei und verabschiedete sich vorläufig von der Jauner Bühne. Da es schon spät wurde, erklärten die Ansagerinnen, dass das «Motivationsproblem» gegen Ende ihrer Proben jeweils eine besondere Strategie des Dirigenten brauche. Diese wurde nun angewandt und vorgeführt.

Als Zugabe wurde gemeinsam musiziert, Nicolas Senn setzte sich mit seinem Instrument vor das Chörli für ein Potpourri für ein grossartiges Zusammenspiel mit den Kinderjodlern. Das gefiel dem Publikum so gut, dass es eine weitere Zugabe forderte und flugs wurde nochmals ein Lied improvisiert vorgetragen, mit andächtigen Strophen zum Abschluss.

Zum Tanz spielten die Purpelbuben, sie waren aber nicht lange alleine. Nicolas Senn setzte sich zu ihnen und begleitete sie ebenfalls. Zu den Tombolapreisabholern gesellten sich die Tanzpaare auf der Bühne und die Atmosphäre blieb schwungvoll bis in die Morgenstunden.


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